Was ist eigentlich Gesso?

Gesso wird erstmals um das 14. Jahrhundert erwähnt. Seither wird es nachweislich zum Grundieren von Leinwänden eingesetzt. Heutzutage besteht Gesso für die Acrylmalerei aus einer Mischung von Steinmehl (z. B. Kreide), Farbpigment und Acrylbinder. Die genaue Rezeptur ist ein Geheimnis der Hersteller. Tatsächlich gibt es auch noch andere Formen der Grundierung wie die klassische Variante, die Leim statt Acrylbinder verwendet. Doch hier müsst ihr statt der zwei Schichten des Acryl-Gessos mindestens 6-10 Schichten auftragen. Ein Aufwand, der sich nur für Profis und in der Ölmalerei lohnt.

Als Pigment kommt heute meistens Titanweiß zum Einsatz, es gibt aber auch Gesso in vielen anderen Farben. Sehr spannend wirkt z. B. schwarzes Gesso.

Gesso macht den Malgrund saugfähiger, so dass eure Acrylfarben nicht hin und herfließen - das bemerke ich oft bei billigen Malgründen! In diesem Fall hilft es, noch einmal mit Gesso zu grundieren.

Falls euch einmal ein Bild komplett misslungen sein sollte, lohnt es sich gerade bei sehr großen und teuren Leinwänden, das Motiv mit Gesso zu übermalen und so Geld zu sparen. Am besten schleift ihr nach dem Trocknen die Grundierung mit einem feinen Korn wie z. B. 250 noch einmal kurz an, damit die Oberfläche schön glatt ist.

 

Foto: Mit freundlicher Genehmiung von AMI