Senkrechte und Waagerechte - Grundidee der Landschaftsmalerei

Erst durch das Zusammenspiel von senkrechten (z. B. Türme, Masten, Laternen, Zaunpfosten) und waagerechten Bildelementen (z. B. Horizontlinie, Wiesen, Wege, Meer) baut ein Landschaftsmotiv Spannung auf.

Wenn ausschließlich waagerechte Linien vorliegen kann das Motiv noch so toll gemalt sein - es wirkt langweilig auf uns. Füge ich jedoch einen Baum ein, folgt das Auge der aufrecht strebenden Linie, kehrt zurück zu den weiten Ebenen der Waagerechten. Das Betrachten wird damit ein dynamischer Prozess und das Motiv wirkt anregend auf uns.

Dieser Bildaufbau ist besonders ansprechend, wenn er mit der Drittelregel kombiniert wird. Das senkrechte Bildelement sollte also an den Kreuzungspunkten der entsprechenden Raster orientiert sein. Genau in der Mitte sieht es einfach langweilig aus, der beschrieben dynamische Prozess versandet bereits im ersten Schritt. Mehr zur Drittelregel findet ihr im verlinkten Blog-Artikel.

Auch ein dreigegliederter Bildaufbau mit Vordergrund, Mitte und Hintergrund hat einen großen Einfluss auf unsere Wahrnehmung. Es ist beileibe nicht gleichgültig, ob das senkrechte Bildelement beispielsweise im Vordergrund oder im Hintergrund zu finden ist.

Wenn ihr euch also zukünftig nach Motiven umschauen solltet, dann achtet doch einmal darauf, ob dieses Zusammenspiel von Senkrechter und Waagerechten nicht eure Wahl beeinflusst.

Selbst im Garten- und Landschaftsbau spielt diese Regel eine wichtige Rolle. Wo genau Bäume und Büsche geplfanzt werden sollen das erfolgt geplant, so dass der Gesamteindruck dem Auge schmeichelt. Mit diesem Wissen wird euer nächster Spaziergang bestimmt eine neue künstlerische Dimension erhalten!