Bilder richtig rahmen

Schauen wir uns zuerst einmal die häufigsten Rahmentypen an.

Da gibt es den rahmenlosen Bildhalter, eine Glasscheibe mit fester, angeklammerter Rückwand. Sie sind die billigste Lösung für die Präsentation und daher auch nur für einfache Motive geeignet. Da die Klammern nur sehr dünne Objekte zulassen, kann man die Bildhalter bevorzugt für Skizzen oder Aquarelle benutzen. Achtet auf ein entspiegeltes Glas, damit das Motiv auch bei ungünstigem Lichteinfall noch gut zu erkennen ist.

Der klassische Bilderrahmen besteht aus Holz, Kunststoff oder Metall. Entweder rahmt er das Bild  vollflächig oder es gibt ein Passepartout, das das Motiv vom Rahmen trennt. Sowohl mit dem Passepartout als auch dem Rahmen könnt ihr die Wahrnehmung eures Werks stark beeinflussen. Bei schwarz-weißen Zeichnungen bietet sich zum Beispiel ein dunkler Rahmen an. Er betont die dunklen Linien im Bild. Bei farbigen Motiven wähle ich entweder einen Rahmen, der komplementär zu der Hauptfarbe im Bild steht oder die gleiche Farbe hat. Im ersten Fall verstärke ich damit den Kontrast im Motiv. Beim Passepartout verwende ich meist einfach neutrales Weiß oder einen Farbton, der nur sehr schwach gefärbt ist. Auch hier schaue ich, wie das Passepartout die Farben im Motiv verstärkt oder verändert. 

Ein Spezialfall sind Objektrahmen. Ich verwende sie gerne für die Rahmung von Landschaftsbildern. Typischerweise bestehen sie aus einem etwa fünf Zentimeter dickem Holzrahmen, der an der Vorderseite eine Glasscheibe besitzt. Das Bild selbst wird durch Abstandhalter getrennt auf der hinteren Seite des Rahmens eingelegt. Durch die Tiefe des Rahmens und die vorgesetzte Glasscheibe entsteht der Windruck, dass man durch ein Fenster in eine andere Welt blickt. 

Wenn ich Leinwände rahme greife ich bei Formaten über 40 x 40 cm immer zu einem Schattenfugenrahmen. Wie der Name schon sagt, umfasst dieser Rahmentyp das Bildwerk nicht vollständig. Die Leinwand wird vielmehr auf dem L-förmigen Profil befestigt, so dass zwischen dem eigentlichen Rahmen und dem Bild ein Abstand entsteht, die namensgebende Fuge. Dieser kleine Spalt liegt natürlich im Schatten, so dass es dem Betrachter erscheint, als wenn die Leinwand schweben würde. Schattenfugenrahmen gibt es in unterschiedlichen Farben und Materialien. Wenn ich die Farbe selbst bestimmen will, wähle ich einen Rahmen aus Holz. Diesen kann ich mit Sprühfarbe beliebig gestalten. Im Handel gibt auch fertige Sets aus Rahmen und Leinwand in Silber, Gold, schwarz oder weiß. Hier ist man auf fertige Formate angewiesen. Für seltene Bildformate empfehle ich die Bausätze von Nielsen. Hier kann man die beiden Leisten für die Breite und die Höhe des Rahmens getrennt bestellen. Der Zusammenbau ist denkbar einfach, wie ich in meinem YouTube-Video zeige. 

 

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